Atlantik-Überquerung
Am 24.11.2018 um 12.45 UTC fiel in Las Palmas der Startschuss zur Atlantic Rallye for Cruisers. Skipper Peter Steinkogler und Co-Skipper Gerhard Pils haben eine 10-köpfige Crew um sich geschart und nehmen dieses Jahr das Abenteuer "ARC Atlantic Rally for Cruisers" erstmals mit unserer FARR 520 Performance – einem Vollcarbonracer – in Angriff.
Wenn du das Abenteuer „ARC“ mitverfolgen willst, kannst du unser Team einfach unter https://yb.tl/arc2018# tracken oder die Statusupdates hier und auf unserer Facebook-Seite checken!
12.12.2018:
Frei nach Der Wildschütz (a.k.a. "Da Wüdschütz")
An einem Dienstag früh morgens,
gaunz zeitig in da Fruah,
kam die GODSPEED nach St. Lucia
mit viel Getröte dazua ….
… und das hat sich die 10-köpfige Crew rund um Skipper Peter Steinkogler und Co-Skipper Gerhard Pils nach diesen gut 14 Tagen auch verdient! Zeit zu reflektieren was da alles so passiert ist
nach der „erschten“ Tiroler Jausn: ein ungewolltes MOB („Mann über Bord“ für unsere nicht so segelaffinen Freunde) Manöver, Gennakerbruch, fliegende Fische an Deck, Besuch des Nikolaus
…
Auch wenn diese ARC wieder ein richtiges Abenteuer war, überwiegt bei allen Crewmitgliedern aber immer noch die Euphorie über das Erlebte! Der Atlantik mit seiner Größe konfrontiert einfach
alle damit, wie unwichtig und klein man doch selbst ist und bietet die einzigartige Möglichkeit den Kopf zu ordnen und Stellenwerte neu zu bestimmen! Nun ist aber erst mal Schluss mit
philosophieren denn nach einer ersten Bestandsaufnahme muss jetzt doch nochmals gearbeitet werden: ausräumen der Yacht (jeder sucht seine Sachen im Netz oder sonst wo), Segel zum Segelmacher
bringen, kaputten Pole ausbauen und richten lassen, Falle im Mast neu einziehen, Müll entsorgen, …
Zwischendurch ist aber auch immer mal wieder Zeit mit anderen Seglern auf das Erlebnis Atlantiküberquerung anzustoßen und sich auszutauschen! Und dann heißt es in den nächsten Tagen für die
ersten Crewmitglieder auch schon wieder Good Bye St. Lucia, wenn es mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen im Gepäck nach Hause geht! Und von uns war’s das jetzt übrigens auch!
Bis zum nächsten Jahr! Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut! All the very best and GODSPEED!
PS: Eines soll an dieser Stelle aber auch noch
gesagt sein:
Platz 9 in Racing A
Platz 19 in RAcing All
Platz 35 in All Boats
10.12.2018:
Final message before arrival! Gerade eben hat die Crew nicht nur das Durchbrechen der verbleibenden 100 Seemeilen zum Ziel gefeiert, sondern auch unseren Gerhard, der heute Geburtstag hat. Es
wird schon überlegt, wo man denn für die verbleibenden Tage Quatier bezieht und die Tatsache, dass rings um jetzt Segelyachten am AIS aufscheinen zeigt das nahe Ende unserer
Atlantiküberquerung.
Gespannt wartet man schon jetzt auf den Ruf "Land in Sicht" und obwohl man weiß, dass dies noch dauern wird, so ist deswegen die Erwartungshaltung nicht kleiner.
Wie fühlt man sich nach 14 Tagen auf See? Wie befreiend wird es sein, nach dem Zieldurchgang, die Segel zu bergen, den Motor zu starten und unter Nebelhörnern und Getröte in die Rodney Bay
einzulaufen? Wie wird es sich anfühlen, den ersten Schritt an Land zu machen? Das breite und freundliche Lachen der Leute von der Regattaleitung, die uns mit Früchten und Rumpunsch begrüßen? Wie
wird es sich anfühlen, diesen Hype mit weit über 1.000 anderen Seglern zu teilen? Die Erlebnisse, Abenteuer und die Entbehrungen auszutauschen? Mit einer Armada an Schiffen und Seeleuten, die den
Atlantik bezwungen haben und ausnahmslos in dieser euphorischen Stimmung sind? Die wichtigste Frage aber: Was für ein Gefühl wird es sein, wenn du zu Hause anrufst und sagst: "Schatz, wir haben
es geschafft!" Over and out von der GODSPEED 52 offshore
09.12.2018:
Von Stierwaschern, Postfüchsen, dem hochgeistigen Smutje, einer schier unmöglichen Code 0 Bergung und dem Spruch des Tages!
Unser lieber Sebastian (dem Reisepass nach Germane) hat heute morgen Österreichkunde genossen und als in Salzburg ansässiger die Geschichte der Salzburger Stierwascher von der gesamten Crew
aufbereitet bekommen. So, jetzt ist er voll integriert, fehlt nur noch der Jodelkurs. Michael unser Postlogistiker hat nun endlich Zeit gefunden, das von der Familie mitgegebene Tagebuch zu füllen. Ich hoffe nur er schreibt nix ab, dass würde nämlich einen Eintrag ins Logbuch nach sich ziehen. Es ist schon OK, wenn man die Feste
feiert wie sie fallen, es ist aber doch irgendwie befremdlich, wenn unser Smutje anfängt zuerst alle 100 Seemeilen, dann alle 50 .... und inzwischen sinds so etwa 5 Seemeilen, die Annäherung zu
unserem Ziel mit Hochgeistigen zu begießen. Ich überlege gerade, ob wir im Medical Bag alles für eine Behandlung der Leberzirose mit an Bord haben. Es ballert mit fast 30 kn in der Nacht, der
Code 0 muss runter und vom Vorschiff zum Steuerstand kann man sich nur mit Brüllen verständigen, die so gebrüllten Kommandos werden von einer Relais-Station am Mast wiedergegeben.
Weltuntergangsstimmung. Nach dem am Vorschiff nix weiter geht, gehe ich nach vor. Da steht ein Bugmann und meint: "Da geht nichts mehr!" "Na dann," meine ich, "lass mas halt!?"
GEHT NICHT GIBTS NICHT und irgendwie schaffen wir es dann, dass wild im Mast um sich schlagende Segel am Vorschiff niederzuringen. Unser angehender Astrophysiker glänzt schon seit Tagen mit dem
Spruch des Tages. Und jedem Crewmitglied, welches an Deck erscheint, wird der wohlüberlegte, meist philosophische Spruch des Tages zitiert. Dies macht er mit einer Beharrlichkeit, wie einer
dieser Wandkalender, die man täglich abreißen muss, um einerseits tagesaktuell zu bleiben und andererseits auf der Rückseite dieses Kalender wieder einen Allerweltsspruch zu finden. GODSPEED 227
NM to sail
08.12.2018:
A Vegale, a Vegale! (Tiroler Lautschrit für Vögelchen)! Während die Mannschaft draußen die ersten Vogelsichtungen euphorisch feiert frag ich mich, ob das bei den alten Seefahrern auch so gewesen sein muss. Die Seegrasteppiche, die Seevögel und die Squalls sind ja die ersten Vorzeichen, dass Land nicht mehr weit ist und unsere Reise bald ein Ende findet. Heutzutage sind wir ja so gscheit. Wir wissen wie groß der Atlantik ist. Er ist in Länge, Breite und Tiefe via Satellit vermessen. Aber diese Größe zu erfahren bleibt nach wie vor Privileg für diejenigen, die sich trauen ihn mit einer Segelyacht zu überqueren. GODSPEED
08.12.2018:
Holymoly! Kurs liegt an. 3 Dinge machten gestern Abend die GODSPEED 52 zum Partyboot.
1. Ein F&B Manager, der immer wieder aus einer Ecke der geräumigen Yacht etwas partyförderndes an Deck bringt. (Dank an dieser Stelle an unseren Andreas und alles Gute von der gesamten
Crew!)
2. Ein Kohlefaserboot ist bekanntlich sehr laut und so hört sich ein Nieselregen unter Deck gleich wie ein Wolkenbruch an. Diesen Nachteil haben wir gestern mit der bordeigenen Soundanlage zu
unserem Vorteil genutzt.
3. ....und 3 steppende Tiroler, die wie richtige Seeleute nach Rum verlangen und Seemannslieder ins Wellental jodeln. Kurs liegt an.
Zwischen den unzähligen Arten wie man Nudeln zubereiten kann - oder waren es eh nur die Zwei? - versucht man sich an gesalzenen Tuk-Keksen mit Nutella drauf, um nur eine kulinarische Entgleisung zu nennen. Ach ja - so ca. 15 Pack Schiffszwieback sind noch unberührt und wären günstig abzugeben. Auch die angepriese Dryfood-Supernahrung aus dem Alubeutel findet reißenden Absatz. 3 Sackerl von rund 100 Stk. sind schon weg. Der Kurs liegt an.
Ach ja und fast hätte ich's vergessen. Immer wieder gibts einen an Bord, der seinem Jagdinstinkt nachgehen muss und zu fischen beginnt. Ist ja nicht so, dass wir gerade an einer internationalen Regatta mitsegeln oder vielleicht Hunger leiden müssten (siehe Nudelvariationen und Schiffszwieback oben). Der Köder hüpft am Ende der Angelleine bei ca. 10 kn Fahrt ständig aus dem Wasser, es ist ihm aber nicht klar zu machen, dass dies - abgesehen von der Gesamtsituation - auch fischfangtechnisch keinen Sinn gibt. Die vielen fliegenden Fische, welche an Deck landen, werden aber negiert und glücklich wieder den Wellen übergeben. Der Kurs liegt an. GODSPEED
07.12.2018:
DonnerWetterBlitz ... so heißt das Marketingunternehmen eines unserer Crewmitglieder. Und seit wir die 500 Seemeilendistanz zur Karibik erreicht haben, beginnen auch die dazugehörigen Wetterkapriolen. Zumindest hatten wir heute Nacht sinnflutartige Niederschläge, gepaart mit 31 kn Wind in den Böen und einer entsprechenden Welle dazu. Der Donner und der Blitz blieben uns heute aber erspart. Die in dieser Region häufig auftretenden "Squalls" sind, auch durch das warme Wasser und die hohe Luftfeuchtigkeit, auftretende Wetterphänome, die sich meist Abends oder in der Nacht entladen. Tagsüber herrlichstes Segelwetter mit Allem was das Seglerherz begehrt. Aber auch die Nächte sind mit 24 Grad gut zu ertragen und so eine nächtliche Süßwasserdusche schadet uns nicht nach 12 Tagen Salzwasser. Dem Wind, der ja in solchen Squalls schon sehr heftig werden kann, setzen wir die J4 und unser Trysegel entgegen und kommen damit bestens zurecht. Noch 498 NM to sail! PS.: ...und es hat schon wieder Nudeln gegeben! GODSPEED
06.12.2018:
Der philosophische Teil einer Atlantikreise! Wenn sich der Bordalltag eingependelt hat, die Segelei schön langsam zur Routine wird und man etwas zur Ruhe kommt, beginnt ein ganz anderer Teil dieser transatlantischen Lebenserfahrung. Dabei gibts keine Ablenkung von Medien, keine Nachrichten außer Wetterfiles und keine Pause in dem was wir tun. Gespräche beginnen wo man sich für den Menschen interessiert, nicht für das was er hat oder geschäftlich macht. Auf engstem Raum zusammen zu leben, aufeinander angewiesen zu sein und dabei die unfassbare Größe eines Ozeans zu erleben, welchen man Tag für Tag in westlicher Richtung durchpflügt ist ein besonderes Erlebnis. Der Atlantik mit seiner Größe, seinen haushohen Wellen und den Stürmen, die auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, konfrontiert einen damit, wie unwichtig und klein man doch selbst ist. Man hat Zeit Dinge im Kopf zu ordnen, Stellenwerte richtig zu bestimmen und über Vergangenes nachzudenken. Dass dabei auch so mancher und gerade auf Grund dieser Erfahrung sein Leben in der Zukunft anders sieht, bewertet oder vielleicht sogar neu ausrichtet, kann man dieser auch mentalen Reise zuordnen. Kein Jetlag, kein Stress, keine Termine, keine Pläne für morgen. Nur ein Kurs, den wir gemeinsam segeln. GODSPEED
05.12.2018:
Das Leben ist schön! Gut geruht von einer sorgenfreien Nacht und gutem Wetterbericht setzt die GODSPEED 52 Crew heute früh den Code 0. Noch in der Nacht gegen 2315 UTC haben wir die in Österreich viel diskutierte 1.000 Meilengrenze unterschritten. Nun fragt sich mancher: Wie können 12 Crewmitglieder sich auf engstem Raum organisieren. Die Antwort darauf lautet: DAS NETZ! Ein Transportnetz verspannt unter der Decke der Lobby bietet enorm viel Platz und Stauraum. Z.B. für 12 Ölzeugjacken, 12 Ölzeughosen, 12 Schwimmwesten, aber auch Speck, Obst und Steckschoten, sowie Helme, Kappen und allerlei Organisches umd Anorganisches. Unsere beiden Physiker an Bord meinen, dass manches nicht einmal dem chemischen Periodensystem zuordenbar ist. Auch unter dem Tisch spannt sich ein Netz in dem sich Rettungsinsel, Wasservorräte, medical Bag und allerei Segelstiefel tummeln. Verlangt nun ein Segler sein Ölzeug vom Netz, um seine nächtliche Schicht zu beginnen, kniet er erstmal nieder. Entweder vorm Tisch für Stiefel oder auf dem Tisch für Ölzeug. Ist das Netz gnädig, dauert die Suche nur gefühlte Stunden. Hat man sichs aber mit unserem Netzbiotop verscherzt, hilft es oft auch nichts andere Crewmitglieder zu Rate zu ziehen. Die Philosophen in unser Crew meinen dazu nur lapidar: "Das Netz hat genommen, das Netz wird dir geben!" Die banalere Variante wäre: "Das Netz verliert nix!" Dank Thermoskannen Pole surfen wir wieder kostant mit ca 11 - 13 Knoten. Stand heute 0800 UTC 7. Platz in der Racing-Division. All the best and GODSPEED
04.12.2018:
1.000 Miles Race left for GODSPEED 52! Also es ist so: Während beim Start die Euphorie noch an Bord knisterte, der Sieg vor Augen war, aber auch so ein bisserl mulmiges Gefühl den Bordalltag bis
zur Mitte des Rennens bestimmte, so ist dies jetzt - und vor allem was das Team gemeinsam durchmachte - mit mehr Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein beim Werken ausgestattet. Improvisation und
Kreativität an Bord hat nicht nur zu sehr ungewöhnlichen Reparaturen und Segelsetups geführt, sondern die Crew auch mehr und mehr zusammengeschweißt. Wenn ich
jetzt in die Takelage hinaufblicke, dann sehe ich da eine J4 am Vorstag, ein Trysegel gesetzt am Topfall Mangels durchgescheuertem und ausgerauschtem Großfall und eine verkehrt gesetzte Sturmfock
am 2. Topfall. Die Yacht läuft zwischen 8 und 12 kn Speed und lässt sich gut durch die 4 Meterwellen des Atlaniks steuern. Der Full-Race-Modus unter A3 bei mehr als 25 Knoten Speed bei
schwärzester Nacht, wo von hinten der Schrei kommt: "Spinout!!!! Alles festhalten!!!!" ist vorbei. Die Fingernägel, welche sich bei diesem Race schon ins Deck gearbeitet hatten werden heute mit
einem Lächeln wieder herausgezogen.
Die Stimmung an Bord ist perfekt und von der morgentlichen Witzparade bis hin zu gemeinsamen Tüfteleien was Yacht und Menüplan betrifft hat sich alles eingependelt. 220 Seemeilen war jetzt in
diesem Setup auch keine schlechte Milage. Endlich on the sunny side of the race! All the very best and GODSPEED
03.12.2018:
Über das Schrumpfsystem der GODSPEED 52! Eine beinahe entspannte Nacht gabs für die Crew, während wir mit Highspeed die Wellen absurften. Beinahe deswegen, weil wären da nicht 2 Turns des
Gennakers rund um das Vorstag gewesen, wäre es auch nicht großartig erwähnenswert gewesen. Auch spannend bei Nacht und ca. 5 Metern Atlantik-Wellen. Die Freude über unsere
Thermoskannen-Pole-Konstruktion hielt weiter an und ließ die Seemeilen schrumpfen. Sie ließ uns aber auch vergessen, das unser A1 auch nur bis 15 kn gebaut war und
jetzt für den A3 hinhalten musste. Tja und so wie die Seemeilen schrumpften so schrumpfte auch unsere Segelgarderobe. Kurz vor 1100 UTC verabschieden sich 250 qm feinstes Segeltuch mit einem
entsprechenden Knaller.
Code 0, J4 und Main sind nun die Left Overs. Die Ausfälle und Probleme der anderen Yachten lassen aber dann unsere Problemchen, wieder in einem anderen Licht erscheinen. "Hey Mates, get ready to
hoist CODE 0!" All the best and GODSPEED
02.12.2018:
Und wenn man glaubt es geht nicht mehr, kommts meistens noch viel schlimmer daher! Während wir uns schon auf eine eher gemütliche Reststrecke von ca. 1.450 NM eingerichtet haben und das Nikolausi
auf Stepvisite da war, kommt unser Sebastian mit verschlafenen Augen aus der Kabine gekrabbelt und spricht von einer Gennakerpole-Erleuchtung, die er nächtens gehabt haben soll.
Die Idee: wir bauen aus Tack, einer Kevlarleine und der vorhandenen Pole-Thermoskannen-Konstruktion ein Kräftedreieck. Die Lasten so verteilt, müsste dies ja einen
Gennaker mit 250 qm locker standhalten. Gesagt getan. Schon schnürdeln und basteln 3 Crewmitglieder daran. Dann hört man aber ein verdächtiges Knacken vom Lümmelbeschlag, der offensichtlich
mit der gesegelten Patenthalse die Nacht zuvor nicht einverstanden war. Wir nennen keine Namen! Das Kommando "Großsegel bergen" folgt auf dem Fuß und auch das nächste Disaster. Beim nagelneuen
eingespleißten Großfall ist der Mantel durchgescheuert und verhindert somit auch das Bergen des Großsegels. Peter geht in den Mast und nach etwas mehr als einer ½ Stunde ist er auch wieder an
Deck zurück mit dem klariertem Großfall in der Hand. Nur a bisserl fertiger und etwas blauer schaut er aus. Jetzt kann der Gennaker gesetzt werden und auch ohne Groß macht die GODSPEED 52 wieder
guten Speed. Zeit zum Reparieren und Wunden lecken. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse. Durchschnittsspeed der letzten 3 Stunden nur mit Gennaker 10,5 kn! Pole hält! All the best and
GODSPEED!
02.12.2018:
Advent auf der GODSPEED! Während wir gestern noch das Highlight unserer Reparatur mit 21,3 kn Highspeed feierten kam dann auch wieder die Ernüchterung, dass unser Privisorium leider nicht länger als 6 Std. gehalten hat. Leider haben wir keine Basisstation wie bei der NASA und unser Funkspruch "Housten wir haben ein Problem!" verhallt ungehört im Äther. Ein weiterer Versuch dies wieder in den Griff zu bekommen ist nicht in Sicht und Frustration macht sich im Team breit. Noch 1.600 Meilen nur unter Groß und Fock to go! Die Gegner ziehen zu lassen und vom 2. Platz Stück für Stück zurückzufallen ist kein schöner Gedanke. Den Advent hatten wir uns anders vorgestellt. Die abgesandten Wünsche ans Universum mit Sternschnuppenunterstützung haben auch noch nix gebracht. Schluchts, heul, wein! Apropos Wein ... GODSPEED
01.12.2018:
Cheerioh von der GODSPEED 52! Heute gibts endlich die Crewvorstellung, denn schließlich sollt ihr ja auch wissen wer die GODSPEED 52 über den Atlantik prügelt. Die 12 Crewmitglieder sind in 3 Wachen aufgeteilt.
Günter Pachschwöll: Ausgeglichener Profisegelfilmer und Hobby-Gin-Brenner der seine Drohnen so sehr liebt, dass er ihnen sogar in den Atlantik nachspringt, um sie (vergeblich) vor dem Untergang zu retten.
Gerhard Pils: Müßig ihn vorzustellen. Jeder in der Segelszene kennt ihn und seine Liebe zum Segelsport. Dass dies nach seinem Retirement als BMW Chef nicht aufgehört hat, beweißt seine Teilnahme an diesem Race.
Stephan Beuerle: Mr. Straight. Er sagt was Sache ist. Korrekt, präzise und mit einer gehörigen Portion sozialem Verständnis. Seglerisch ein absolutes Asset für das Team.
Michael Rauch: Eine Reise will er machen. Den Haken auf seiner "Bill of Live" setzen und seinen Enkeln wird er noch erzählen von den Abenteuer, die er hier erlebt hat.
Herbert Liebel: Ist jener, der Michael schlussendlich mit ins Boot geholt hat. Die beiden Tennisfreunde aus Klosterneuburg arbeiten auch an Bord im Team. Herbert glänzt vor allem durch Fröhlichkeit, Lernbereitschaft und Engagement. Man könnte nie erahnen, dass er im beruflichem Leben erfolgreich eine große Softwarefirma leitet.
Gerhard Wörndl: Seine Frau Theresa und sein Sohn Pauli hatten ihn noch bis Las Palmas begleitet. Der noch junge Papa lebt und liebt den Segelsport umd zeigt dies durch etliche Regattateilnahmen im In- und Ausland für den Segelclub Schwarzindien am Mondsee.
Georg Parz: Er ist der Motor des Segelclub Tirols. Einige Siege bei Coastal Races in Kooperation mit GODSPEED hatten Peter und ihn zu Freunden werden lassen. Der Ausspruch: "Als Segler muss man einfach mal den Atlantik überquert und Kap Hoorn umrundet haben" hat sich bei Georg einfach dermaßen eingeprägt, dass er das jetzt einfach mal macht.
Martin Wierer: Ein Techniker par excellence. Kein Wunder, wenn man beruflich Jenbacher Motoren im Megawattbereich in Betrieb nimmt und einen Deep Dive in deren Steueranlagen vollzogen hat. Einzig sein Tirolerisch ist dialektisch nicht unproblematisch und man neigt dazu ins Englische abzuschweifen.
Matthias Kondrak: In ca. 1,5 Jahren ist er Dr. der Physik. Erzählt nur sehr spärlich von seinen Reisen nach Hawaii und Südafrika, wo ihm nicht Sonne und Strand, sondern Hochleistungsteleskope und Spektralanalysen interessieren. Der angehende Astrophysiker steuert hervorragend und streng nach Anweisung.
Sebastian Schmitz: Dr. und Dipl. Ing. ist unser Statiker und Materialexperte was Kohlefaser betrifft. Ist irgendwie von Vorteil auf einer Kohlefaseryacht. Unser Deutscher Hühne hat nicht nur Köpfchen, sondern bringt den Coffeegrinder auch so richtig zum Stöhnen.
Thomas Schmidbauer: DonnerWetterBlitz heißt seine Marketingagentur und sein zusätzliches Standbein als Hundefutterproduzent füllen ihn beruflich voll aus. Was er aber auch noch an Bord der GODSPEED 52 ausfüllt ist sein Job als Crewmitglied. Er zählt zu einem der besten Steuerleute an Bord und ist absoluter Altorist.
Peter Steinkogler: Ich werde mich hüten mich auf meiner Seite selbst vorzustellen. Lasst mich aber bemerken, dass ich richtig stolz bin dies Team über den Atlantik begleiten zu dürfen. All the very best and GODSPEED
30.11.2018:
Dieser Post ist unserem Thermoskannen-Sponsor Camelbak gewidmet!
GODSPEED Oceans Twelve! Der Bugspriet kaputt. Eine Kohlefaser Röhre mit einem Durchmesser von gut 13 cm. Da vorne ein Loch durchbohren und eine Leine einfädeln würde bei der 1. Gelegenheit bei dem Tonnen schweren Zugkräften sofort wieder zu Bruch führen. Wir bräuchten also einen Zylinder, der die inneren Kräfte aufnimmt und an den Pole gleichmäßig weiter verteilt. Die Wahl fiel auf die gesponsorten Camelbak Thermoskannen und nach einigen Stunden bohren, schleifen und spleißen ist die behelfsmäßige Konstruktion fixiert. Jetzt schaut vorne aus unserem Pole der Verschluss der Thermoskanne heraus. Seit ca. 2 Std. sind wir wieder auf GODSPEED und surfen bis zu 18 Knoten. Wie lange unsere Konstruktion hält - keine Ahnung. Es ist aber LEIDER GEIL! Das war kreatives und konstruktives Arbeiten vom gesamten Team und das Resultat lässt uns jetzt zumindest das Race wieder aufnehmen!!!
Arni hätte genau an dieser Stelle gesagt: I´ll be back!
Bruce Willies: Yippiaijeh Schweinebacke!
Und wir sagen: Das ist erst die erste Thermoskanne die wir im Schiff verbaut haben. Und die bringt schon 3 Knoten mehr. (Sollte das wer von unseren Gegnern lesen - Wir haben noch 11 weitere
Thermoskannen!)
30.11.2018:
GAME OVER von der GODSPEED 52! Dabei hatte es gestern morgen noch so gut begonnen. Top Speed im Feld. An 2. Stelle liegend und dann ... Die Tackline des Furlers des umfunktionieren Code 0 hatte sich 3 x um den ausgefahrenen Gennakerpole gewickelt. Das ist passiert, wie wir immer wieder unter Vollspeed die nachfolgnde Welle buchstäblich aufgespießt hatten. Die Tackline hatte dann beim Segeln unter Last die Spitze des Poles abgetrennt. Sprachlos und frustriert haben wir unseren Kurs beibehalten und segeln seither um ca. 3 Ktn. langsamer als unsere Konkurrenten. Das wirklich Frustrierende aber ist, dass es ohne hohem Risiko weiteren Bruch zu fabrizieren keine Optionen gibt und so haben wir beschlossen SAFE in der Karibik anzukommen. Auch wenn die Reparatur keine große Herausforderung wäre. Mit bordeigenen Mitteln ist das leider nicht zu schaffen. Mittlerweile zurück gefallen auf Platz 5. GODSPEED
29.11.2018:
Gooooood morning von der GODSPEED 52! Es ist bei uns exakt 08:06 und die Sonne erscheint gerade am Horizont. Das ist es was den Segler die Länge bestimmen läst. Also ihr zu Hause gebliebenen: Wo
sind wir?
Was gabs heute Nacht besonderes: Erstens das Abendessen! Unser Tom hat gemeinsam mit Hias und Martin gekocht. Gemüsereiscurry. Das ist an und für sich nix
besonderes. Man bedenke aber, dass sich eine Segelyacht dabei etwa 4 Meter in der Atlantik-Welle hebt und senkt. Dann kommt da noch die Schräglage hinzu, welch oft so dramatisch ist, dass die
Segel im Wasser streifen. Und spätestens jetzt weiß man, was die Jungs geleistet haben. Den Abflug von Tom samt Reisschüssel im Currytiefflug verschweigen wir an dieser Stelle einfach. So - nun
zur Fauna des Atlantiks: Unser lieber Sebastian schiebt im Cockpit liegend Nachtwache. Irgendwann wundert er sich, dass sein Ölzeug einen penetranten Fischgeruch ausströmt. Als er der Sache
nachging, musste er feststellen, dass er sich seine Liegestatt mit einem fliegendem Fisch geteilt hat. Das Kuscheln mit Sebastian hat das Fischlein leider nicht überlebt. Seine drei Kollegen aber
schon, die noch zappelnd dem Meer zurück gegeben wurden. Ach ja: Und man fragt sich sicherlich, wie man in der Nachtwache LIEGEND einen Coffeegrinder bedienen kann??!!?? All the very best and
GODSPEED
28.11.2018:
Mast und Gennakerbruch von der GODSPEED 52! Nachdem wir gestern Abend beim Sundowner und Surfs bis zu 19 kn von einer riesigen Delphinschule begleitet wurden, starteten wir motiviert, um nicht zu sagen euphorisch in die Nacht. Die Tradewinds legten noch ein Schäuferl nach und brachten unsere Logge zum Glühen. Topspeed 23,9!! Um halb zehn trafen wir die Entscheidung, den Gennaker zu bergen und zu waschen. Das Bergen ging gut, aber das Waschen hat er nicht überlebt. Darauf ging es nur noch unter Groß und J4 nochmal ab in den Süden. Trotzdem 17 kn! Bei Tagesanbruch tauschten wir die kleine Fock gegen den fast 200 qm großen Code0. Mit leicht gefiertem Fall segelt er sich aber wie ein Gennaker. Namesfindung erbeten: Codenaker, Gencode oder Code G, ....
Sonst alles fit an Bord, Kurs St. Lucia liegt an. Und obwohl die gesamte Crew gestern geduscht hat, riecht es unter Deck wie in einem Pumakäfig. All the very best and GODSPEED
27.11.2018:
Welcome to the Trade Winds! Das GODSPEED Team hat noch heute Nacht die so bekannten Passatwinde erreicht. Perfekt zum Abend wurde der Leichtwindgennaker geborgen und durch den A3 getauscht. Seitdem haben wir ca. 20 - 25 kn konstanten Wind aus NO und je weiter wir uns vom Kontinent Afrika entfernen desto länger und höher wird die Antlantikwelle. Diese verschafft uns unglaubliche Surfs von bis zu 20,5 kn Speed - bis jetzt. Da kommt es schon mal vor, dass an Bord gejodelt wird! Platzierungsmäßig hat es uns schon wie erhofft nach vorne geschoben und die Mühen der Südroute fangen an sich bezahlt zu machen: GODSPEED 52, 4. Platz Racing A und 13. Platz Overall. An Bord stöhnen die Coffeegrinder und es vergeht keine Sekunde, wo nicht optimiert, getrimmt und gesurft wird!!! Ähhhmm, stimmt nicht ganz - wir hatten eben gerade vom bordeigenen F&B Manager einen "High-Nooner" serviert bekommen GODSPEED
26.11.2018:
Leehoo von der GODSPEED 52! Nach ca. 22 Stunden segeln befinden wir uns 180 Seemeilen südlich von Gran Canaria. Die Highlights der vergangenen Stunden waren sicherlich das MOB Manöver um einen gewissen Herrn G., der der todesmutig seiner sinkenden Drohne nachgesprungen ist. Wir benötigten aber keine 5 Minuten um unter Vollzeug, den Gennaker zu bergen und den Drohnenretter wieder an Bord zu nehmen - allerdings ohne Drohne! Die Nacht war beinahe Segeln wie am Traunsee. Flaches Wasser, 15 kn Wind, 10 - 12 kn Speed und fast Vollmond. Bei Morgendämmerung hat uns eine Delfinschule von geschätzten 200 dieser edlen Tiere besucht. Sieht man auch nicht alle Tage. An Bord alles tip top und die Crew genießt es die GODSPEED 52 durchs Wasser zu jagen. All the best and GODSPEED
25.11.2018:
Finally... es ist vollbracht. Wir haben den Start in Las Palmas genossen - einige von euch haben das ja live mitbekommen 🤘😊. Derzeit sind wir am südöstlichsten Zipfel der Insel und liegen recht gut... nämlich vorn 😜🤘. Mit Speeds bis zu 12,5 kn bei durchschnittlich 15 kn Wind geht es jetzt ca. 127,3 sm (🙈😂) nach Süden bevor wir nach rechts in Richtung Karibik abzweigen. An Bord herrscht beste Stimmung, die "erschte" Tiroler Jausn mit Hartwürstl, Speck, Käs und ein bisserl Gemüse haben wir auch schon hinter uns gebracht. Wir melden uns demnächst mit einem Update! Stay tuned & GODSPEED!
24.11.2018:
Der Countdown läuft, die letzten Vorbereitungen sind getroffen alle Sachen nach den sintflutartigen Regenfällen in den letzten Tagen wieder trocken und morgen um 12.45 Ortszeit = 13.45 in Österreich geht's los! Guten Empfang vorausgesetzt wollen wir ab ca 12.35 (=13:35) LIVE ÜBERTRAGEN! Hier geht's zum Video!
24.11.2018:
GODSPEED and SeaAngel! Morgen ist der große Tag und wir brechen auf um die größte freie Wasserfläche auf diesem Planeten zu überqueren. Rund 3.000 Seemeilen liegen vor uns und 12 Crewmitglieder haben diese Herausforderung angenommen. Das wir dabei keinen verlieren garantiert Sea Angel, die personal AIS Flairs der GODSPEED Crew gesponsert hat. Damit kann die GODSPEED jederzeit punktgenau in dem VHF Radius (ca. 20 Seemeilen Reichweite) einen Mann über Bord orten und wieder sicher zurück an Bord nehmen. Damit ist man neben den anderen Sicherheitsausrüstungen an Bord auf dem höchsten Standard. “Eigentlich ein Muss auch für Küstennahe Regatten und nicht nur für längere Offshore Races, bei denen dies schon längst Vorschrift ist!” So Peter Steinkogler, Skipper und Trainer bei GODSPEED.
23.11.2018:
GODSPEED ist 100 % SAFE! Die ARC ist nicht nur das Erlebnis Atlantik - es sind auch die Vorbereitungen, Seminare und Trainings, die man vor Ort in Las Palmas im Vorfeld besuchen kann. Gestern war Sicherheit das Thema und damit verbunden gab es eine Abberge-Vorstellung mittels Helikopter direkt im Hafenbecken. In weiterer Folge hat die GODSPEED den strengen Safety Check der ARC Racing Division bravourös hinter sich gebracht und allen entsprechenden Anforderungen zu 100 % entsprochen. Safety first also! All the best and GODSPEED!
23.11.2018:
GODSPEED auf Shoppingtour! Das Aufrüsten hat begonnen und es will gut überlegt sein was wir über den Atlantik so an Lebensmittel mitnehmen. Da spielen Haltbarkeit, Nährwert und Platzbedarf am
Schiff nämlich eine extrem große Rolle. Man bekommt aber auch mal einen guten Eindruck und Überblick was 12 Leute in 14 Tagen alles so benötigen! Was wäre für dich unverzichtbar???
All the best und GODSPEED von Las Palmas!
21.11.2018:
Hello again! It’s ARC-Time und auch dieses Jahr ist natürlich wieder ein GODSPEED-Team am Start. Skipper Peter Steinkogler und Co-Skipper Gerhard Pils haben eine 10-köpfige Crew um sich geschart und nehmen dieses Jahr das Abenteuer "ARC Atlantic Rally for Cruisers" erstmals mit unserer FARR 520 Performance – einem Vollcarbonracer – in Angriff. Peter, Gerhard, Sebastian, Thomas, Stephan, Herbert, Matthias, Georg, Michael, Gerhard W., Günter und Martin treffen peu a peu auf Gran Canaria ein und treffen dort die letzten Vorbereitungen für den Start am Sonntag: Proviant bunkern, letzte Sicherheitschecks, die neuesten Updates für das Wetter Routing checken, Wacheinteilung für die Crew erstellen und natürlich wird die Zeit auch noch für letzte Trainingseinheiten genutzt und die Crew aufeinander eingespielt. Der diesjährige Start beim ARC ist aber nicht nur aufgrund des neues Schiffs eine Besonderheit. Er bedeutet auch gleichzeitig den Start der GODSPEED WORLD TOUR mit Highlights wie Teilnahmen am RORC Caribbean 600, dem St. Maarten Heineken Cup, dem TransPac sowie dem VOLVO Hong Kong Vietnam Race oder dem ROLEX Sydney Hobart Race. Mehr zur World Tour findest du auch auf unserer Homepage! Stay tuned! All the very best and GODSPEED!
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Herbert Liebl (Donnerstag, 25 Juli 2019 14:32)
Die Godspeed / FARR520 ist ein sensationelles Boot. Superschnell - voll auf (God)Speed ausgerichtet. Transatlantik war ein perfektes Abenteuer!
Peter Steinkogler (Freitag, 26 Juli 2019 09:05)
Ja super, dass Du das auch so siehst! Ich freu mich auch über jede gesegelte Meile!
Gerade jetzt bei der Rücküberstellung im Sturm hat sie Ihre wahren Qualitäten gezeigt.
Auf den Azoren werden wir jetzt a bisserl Urlaubssegeln, bevor Sie dann im Frühjahr n. Jahr wieder im Mittelmeer für neue Einsätze bereit steht! Leehoo, Peter